Im Rahmen des Schwerpunktthemas „Kriegsende 1945. Die Stunde null“ bot der Zeithistoriker und Stadtarchäologe Dr. Marcello La Speranza eine Führung durch die früheren Luftschutzräume der Kirche St. Thekla in Wien-Wieden an. Nach der Führung im Juni 2025 durch den Flak-Bunker in der Gumpendorferstrasse war dies die zweite Exkursion des Instituts zum Thema „Ende des Zweiten Weltkrieges“.
Für 25 Teilnehmer eröffnete sich dabei ein Kellerlabyrinth unter der Kirche, das während der Bombenangriffe auf Wien während des Weltkrieges bis zu 1000 Personen Schutz geboten hatte. Noch heute sind Kalkmarkierungen an den Wänden erkennbar, die auf die Ausgänge und Fluchträume hingewiesen hatten. Berührend waren die Nischen für Mütter und Kleinkinder im Keller, ebenso die improvisierten Toilettenanlagen.
Die bedrückenden Momente dieses „Lost Places“ wurden durch historische Anmerkungen und Beschreibungen von Dr. La Speranza eindringlich ergänzt.
Es blieb nach der Veranstaltung die Erkenntnis, dass der Aufbau der Zweiten Republik ohne der Erlebnisse und der Nöte der damaligen Generation einen anderen Verlauf genommen hätte und der Wille zur Zusammenarbeit nicht zuletzt in solchen Kellern geformt wurde.

