Veranstaltungsbericht Führung durch den Flakturm Esterhazypark, „Haus des Meeres“, Freitag, 6. Juni 2025

Die Führung durch die Ausstellung „Erinnern im Innern“ setzte Anfang Juni 2025 die Tradition der Exkursionen des Instituts zu historischen Plätzen und schicksalsträchtigen Orten fort.

Aus Auslass des 80jährigen Gedenkens an das Ende des Zweiten Weltkrieges, des Bombenkrieges, und dem finalen Kollaps des NS-Terrorregimes, bot das Karl von Vogelsang-Institut eine historische Führung zu einem Originalschauplatz des damaligen Schreckens an. Die Ereignisse im Frühjahr 1945 – zeitgenössisch interpretiert als „Niederlage“, „Befreiung“ und „Neubeginn“ – stellen in der österreichischen Geschichte einen absoluten Wendepunkt dar. Alleine die Luftangriffe der westlichen Alliierten forderten unter der Wiener Zivilbevölkerung nahezu 10.000 Todesopfer. Nicht nur die „Kinder des Krieges“ sollen durch diese Führung angesprochen werden, auch die heute junge Generation ist aufgerufen, sich eine vage Vorstellung zu bilden von der damaligen Todesangst, der Hilflosigkeit, aber auch der Hoffnung auf ein Überleben. Diese Hoffnung bildete schließlich die Voraussetzung für den Wiederaufbau der Zweiten Republik.

Unter der Leitung des Ausstellungskurators Dr. Marcello La Speranza, Zeithistoriker und Stadtarchäologe, wurde versucht die Atmosphäre und die Bedrückung der damaligen Zeit nachzuzeichnen. Die Führung begann im letzten heute noch öffentlich zugänglichen Flakturm der damaligen Zeit. Im obersten Stockwerk des heute als „Haus des Meeres“ genützten Bunkers war seinerzeit der Kommandoraum untergebracht. Heute befindet sich hier eine Ausstellung über die Zeit des Bombenkrieges. Das Konzept dieser Ausstellung ist die Auseinandersetzung und Konfrontation mit der militärischen Nutzung und des Zivilschutzes, aber auch, damit die Zeugnisse der Vergangenheit als Mahnmal präsent bleiben.

Fast 20 Teilnehmer wurden von LA Speranza durch die hochinteressante Ausstellung geführt, die über zwei Stunden dauerte.