Walter Schwimmer (geb 1942)

Walter Schwimmer, gebürtiger Wiener, ist Sohn eines Bäckers und einer Verkäuferin. Er besuchte das Realgymnasium und studierte Rechtswissenschaft an der Universität Wien. Dort promovierte er 1964, wurde Rechtsberater der Gewerkschaft der Privatangestellten beim Österreichischen Gewerkschaftsbund. 1971 wechselte er zunächst als Leiter des Sozialen und später des Politischen Ausschusses zum ÖAAB (Österreichischen Arbeiter- und Angestelltenbund). 1979 wurde er Leiter der Beitragsabteilung der Wiener Gebietskrankenkasse. Von 1984 bis 1999 war er ihr Generaldirektor.

Seit seiner Studienzeit ist Walter Schwimmer Mitglied der Österreichischen Volkspartei, bereits im Jahre 1971 wurde er in den Nationalrat gewählt. Schwimmer gehörte dem Nationalrat bis 1999 in acht aufeinanderfolgenden Legislaturperioden an. Er war stellvertretender ÖVP-Fraktionsvorsitzender, Vorsitzender der Ausschüsse für Gesundheit, für Justiz und für Bauten sowie stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für soziale Angelegenheiten. Schwimmer war von 1977 bis 1981 Vize-Präsident, von 1982 bis 1999 Präsident der Österreichisch-Israelischen Gesellschaft.

Schwimmer gehörte seit 1991 der österreichischen Delegation bei der Parlamentarischen Versammlung des Europarats an, wurde dort 1996 Vorsitzender der Fraktion der Europäischen Volkspartei-Christdemokraten, Vizepräsident der Versammlung, stellvertretender Vorsitzender des Rechts- und Menschenrechtsausschusses, Vorsitzender des Unterausschusses für internationale Wirtschaftsbeziehungen. Im Juni 1999 wählte ihn die Parlamentarische Versammlung als Nachfolger des Schweden Daniel Tarschys zum Generalsekretär des Europarats. Diese Funktion übte er bis Herbst 2004 aus.

Walter Schwimmer ist auch nach seinem Ausscheiden aus der aktiven Politik als Berater für Internationale Beziehungen und Europafragen, sowohl für Regierungen als auch für Unternehmungen tätig. Er engagiert sich ehrenamtlich für den Dialog der Kulturen und ist u. a. seit 2004 Generalsekretär der Maison de la Méditerranée-Fondazione Mediterraneo in Neapel, war Vorsitzender des Internationalen Koordinationsausschusses des World Public Forum-Dialogue of Civilizations (Wien) und ist Mitgründer (mit Wladimir Iwanowitsch Jakunin) und Aufsichtsratsmitglied des in Berlin ansässigen Dialogue of Civilizations Research Institute.