DDr. Friedrich König


Friedrich („Fritz“) König (1933-2022) studierte Rechts- und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Wien, wobei er beide Studien mit dem Doktorat abschloss. Anschließend war er sowohl in der Verstaatlichten Industrie als auch in der Privatwirtschaft tätig.
Bereits sehr früh engagierte sich Fritz König von 1960 bis 1972 als Bundesobmann der Österreichischen Jugendbewegung (später JVP) politisch. Unter seiner Obmannschaft gewann die Junge ÖVP an innenpolitischem Profil und Einfluss. In der ÖVP Wien war er bis 1973 Bezirksparteiobmann der ÖVP Hernals, danach Mitglied des Wiener Landesparteivorstandes. In der Bundespolitik war er von 1987 bis 1990 Klubobmann der ÖVP.
Innerhalb der ÖVP gehörte König zu den profiliertesten Außenpolitikern, die in der transnationalen Parteienzusammenarbeit ein wesentliches Instrument zur europäischen Integration sahen. Er versuchte die bis dahin hemmende Unterscheidung zwischen christdemokratischen und konservativen Parteien im Rahmen seiner europapolitischen Kooperationen zu überwinden. In den siebziger Jahren waren vor allem die beiden Jahre 1976 (Gründung der EVP) und 1978 (Gründung der EDU) „Schicksalsjahre“ der europäischen Christdemokratie, wobei Fritz König von Anfang an versuchte, innerhalb der EDU bürgerliche Positionen auszubauen.
In der EVP-Fraktion war er Beobachter im Europäischen Parlament von 1990 bis 1994. Gleichzeitig war er Stellvertretender Leiter der österreichischen Delegation im Europarat und Berichterstatter für Rumänien und Bulgarien. Er war 1990–1994 Europabeauftragter der ÖVP für die Beitrittsverhandlungen mit der EU auf parlamentarischer Ebene, 1990–1994 Vizepräsident des Europarates, 1995–1996 Mitglied des Europäischen Parlaments und Leiter der ÖVP-Delegation, 1996–2000 stellvertretender Leiter der österreichischen Delegation im Europarat und Mitglied des EVP-Fraktionsvorstandes.
König war von 1970 bis 1999 Abgeordneter zum Nationalrat. Zwischen 1995 und 1996 gehörte er für einige Monate nicht dem Nationalrat an, war jedoch zwischen dem 1. Jänner 1995 und dem 1. Oktober 1996 Abgeordneter zum Europäischen Parlament.