Karl Schleinzer

Nach Absolvierung einer einjährigen Landwirtschaftsschule arbeitete Karl Schleinzer (geb. 1924 in St. Gertraud) am elterlichen Hof in Kärnten. Danach studierte er an der Hochschule für Bodenkultur in Wien. Nach dem Kriegsdienst im Zweiten Weltkrieg engagierte sich Schleinzer ab 1945 bei der Österreichischen Volkspartei. Bereits 1956 erhielt er einen Sitz im Kärntner Landtag. Von Bundeskanzler Alfons Gorbach in die Bundesregierung berufen, war er von 1961 bis 1964 Verteidigungsminister und schließlich von 1964 bis 1970 Landwirtschaftsminister.


Trotz einer Öffnung der Volkspartei war es die SPÖ, die bei den vorgezogenen Nationalratswahlen 1971 die absolute Mehrheit erreichte; die ÖVP blieb in der Opposition. Als das Jahr 1972 zum „Jahr der Parteiarbeit“ erklärt wurde, nutzte die ÖVP diese Chance zu einer programmatischen Neuorientierung, welche im „Salzburger Programm“ festgeschrieben wurde. Darin bekannte sich die Partei zu einer „partnerschaftlichen Gesellschaft“ und zur „progressiven Mitte“. Langfristig orientierte sich die Volkspartei an den damals entwickelten „Plänen zur Lebensqualität“, die wesentlich zur Modernisierung der Partei beitrugen. Mitten im Wahlkampf zur Nationalratswahl verunglückte Karl Schleinzer im Juli 1975 bei einem Verkehrsunfall bei Bruck/Mur tödlich.