Erhard Busek

Seine politische Laufbahn begann Erhard Busek 1964 nach Abschluss seines Studiums an der Universität Wien (Dr. iur.) als zweiter Klubsekretär der ÖVP im Parlament. Von 1969 bis 1972 war er Stellvertretender Generalsekretär und von 1972 bis 1976 Generalsekretär des Österreichischen Wirtschaftsbundes.

Während der Kanzlerschaft von Bruno Kreisky wurde er 1975/76 zum ÖVP-Generalsekretär bestellt und wechselte 1976 zur Wiener Landespartei, welcher er zu Beginn der Umweltschutz-Bewegung ein grünes Image gab („bunte Vögel“). Bis 1989 war er Landesparteiobmann der Wiener ÖVP, 1978 bis 1987 war er Vizebürgermeister und Landeshauptmann-Stellvertreter von Wien.

1989 wurde Busek als Bundesminister für Wissenschaft und Forschung in die österreichische Bundesregierung unter Bundeskanzler Franz Vranitzky (SPÖ) berufen. 1991 wurde er als Nachfolger von Josef Riegler zum Bundesparteiobmann der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) gewählt.

Als Bundesparteiobmann gehörte Busek – wie viele seiner Vorgänger – auch der Regierungsspitze an. Von 1991 bis 1995 war er Vizekanzler in der Großen Koalition mit der SPÖ und gleichzeitig Bundesminister für Wissenschaft und Forschung (bis 1994) sowie Bundesminister für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten (1994–1995).

In den folgenden Jahren widmete er sich verstärkt seinen mitteleuropäischen und kulturellen Interessen und übernahm 1995 den Vorsitz des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa. Seit 1996 ist er Koordinator der Southeast European Cooperative Initiative (SECI) und war von 2000 bis 2002 Regierungsbeauftragter für die EU-Erweiterung. Von Jänner 2002 bis Juni 2008 war er Sonderkoordinator des Stabilitätspakts für Südosteuropa.