Andreas Khol


Der 1941 geborenen Jurist Andreas Khol wurde 1966 Sekretär beim Österreichischen Verfassungsgerichtshof, gleichzeitig Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik. Von 1969 bis 1973 war er Internationaler Beamter im Sekretariat des Europarates. Im Jahre 1974 folgte er einem Ruf an die Spitze der Politischen Akademie der ÖVP, die er bis 1993 als Direktor leitete. Er war Gründungs-Exekutivsekretär der Europäischen Demokratischen Union 1978, die von Josef Taus als Parteiobmann mit Helmut Kohl, Margaret Thatcher und Jacques Chirac als Internationale der Christdemokraten und Konservativen Parteien – als Gegengewicht zur Sozialistischen Internationale – gegründet wurde. Dieses Amt übte er bis 1994 aus und machte daraus gemeinsam mit Alois Mock, Chairman der EDU, ein wichtiges Hilfswerkzeug für die Integration Österreichs in die Europäische Union und des Einbaus der neuen gleichgesinnten Parteien in den neuen Demokratien nach dem Fall des Eisernen Vorhangs.

Zwischen 1983 und 2006 war Khol Abgeordneter zum Nationalrat. Von 1994 bis 1999 sowie von 2000 bis 2002 war er Klubobmann der Parlamentsfraktion der ÖVP. Von 2002 bis 2006 war Andreas Khol Erster Präsident des Nationalrates. Daneben übte er noch Funktionen als Vorstands- und Präsidiumsmitglied der ÖVP und als Bundesobmann des ÖVP-Seniorenbundes aus. Seit den 1970er Jahren gibt Khol als Mitherausgeber das Standardwerk „Österreichisches Jahrbuch für Politik“ heraus. Anfang 2016 wurde Khol als ÖVP-Kandidat für die Bundespräsidentenwahl in Österreich 2016 präsentiert. Nach seiner Wahlniederlage gab Khol bekannt, sich endgültig aus der Politik zurückzuziehen.