Franz Soronics (28. Juni 1920 – 25. Mai 2009)

Soronics entstammte einer burgenländischen Arbeiterfamilie, in der er von seiner Jugend an in sozialen Fragen maßgeblich geprägt worden war. . Nach der Volks- und Hauptschule besuchte er von 1935 bis 1937 die zweijährige Handelsschule in Eisenstadt. Noch im Jahre des „Anschlusses“ 1938 trat er in den Dienst der burgenländischen Landesregierung ein. Im Jahr 1939 wurde er zum Dienst in der deutschen Wehrmacht eingezogen. Bei den Kämpfen um Stalingrad wurde er im Jahr 1943 schwer verwundet. Bei Kriegsende war er in britischer Kriegsgefangenschaft geraten, aus der er 1946 wieder nach Österreich zurückkehrte. Kurz darauf trat er neuerlich in den Landesdienst ein. Soronics wurde ab 1950 Stadtrat von Eisenstadt und nahm in den folgenden Jahren Spitzenfunktionen im burgenländischen ÖAAB ein. . Von 1956 bis Juni 1959 war er Mitglied des Bundesrats und wechselte anschließend in den Nationalrat, dem er bis 1971 angehörte. Unter Bundeskanzler Alfons Gorbach wurde Soronics 1963 Staatssekretär im Bundesministerium für Inneres und nach dem Wahlsieg der ÖVP 1966 Staatssekretär im Bundesministerium für soziale Verwaltung. Von 1968 bis 1970 war er Bundesminister für Inneres. In seine Zeit als Innenminister fielen die dramatischen Tage und Wochen der Niederschlagung des „Prager Frühlings“ in der Tschechoslowakei. Nach der ÖVP-Wahlniederlage im Jahr 1970 ging Soronics erneut in die Burgenländische Landespolitik, wo er zuerst Mitglied der Burgenländischen Landesregierung und 1972 Stellvertreter von SP-Landeshauptmann Theodor Kery wurde. Von 1978 bis 1982 war er Zweiter Landtagspräsident des Burgenlandes. Franz Soronics war sein ganzes Leben überzeugter Demokrat und ein ausgewiesener Konsenspolitiker.