Startveranstaltung zur Reihe
Forschungen aus dem Archiv

Karl Lueger und sein Erbe.
Dr. Markus Benesch
Dienstag, 12. Oktober 2021

Die erste Abendveranstaltung nach einer monatelangen Abfolge an Lockdowns und Schließungen markierte auch den Beginn einer neuen Veranstaltungsreihe. Wir bekennen uns als Vogelsang-Institut dazu, wissenschaftliche Forschung im Rahmen unserer Möglichkeiten effizient zu unterstützen.
Allen wissenschaftlichen Arbeiten, die mit Materialien und Beständen unseres Archivs erarbeitet wurden, gilt aus diesem Grund besonders unsere Aufmerksamkeit. Der Titel der neuen Veranstaltungsreihe soll genau dies zum Ausdruck bringen: „Forschungen aus dem Archiv“.
Wir verbinden damit zweierlei Erwartungen: Einerseits sollen bemerkenswerte und wegweisende Arbeiten von Wissenschaftern näher vorgestellt werden und zum anderen soll es gleichsam eine Leistungsschau des Archivs des Vogelsang-Institutes sein. Das Archiv verwahrt wesentliche und oftmals einmalige Quellenbestände zur österreichischen und europäischen Zeitgeschichte.
Zu diesen besonderen Quellenbeständen zählen umfangreiche Materialien zur Geschichte der Christlichsozialen Partei Österreichs von ihrer Gründung an bis zur Selbstauflösung der Partei im Jahre 1934.
Der Referent des Abends, Dr. Markus Benesch, erarbeitete seine Dissertation mit zentralen Dokumenten aus diesen Beständen. Die Qualität und die Bedeutung seiner Arbeit war dafür ausschlaggebend, seine Dissertation 2014 im Böhlau Verlag unter dem Titel „Die Wiener Christlichsoziale Partei 1910 bis 1934. Eine Geschichte der Zerrissenheit in Zeiten den Umbruchs“ zu publizieren.
Markus Benesch ist gegenwärtig Büroleiter von Bundesminister Dr. Heinz Fassmann, sowie Abteilungsleiter im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung

Er ging in seinem Referat zahlreichen Fragen nach, die einen Bogen spannten vom politischen Aufstieg Karl Luegers, seinen Leistungen als Wiener Bürgermeister und nicht zuletzt dem Schicksal der Christlichsozialen Partei in den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Wie verhielt sich die Partei nach dem Tode Karl Luegers 1910? Wie versuchte die Christlichsoziale Partei nach dem Abgang des übermächtigen Parteiführers eine Erosion zu vermeiden? Schafften es die Christlichsozialen, verbindende politische Ziele während neuer herausfordernder Zeiten zu formulieren?
Auf alle diese Fragen und Problemstellungen reflektierte das Referat von Markus Benesch, ausführlich fundiert durch Quellenfunde aus dem Archiv des Instituts.

Geschäftsführer Hannes Schönner konnte sich über einen gelungenen Vortrag und eine erfolgreiche Abendveranstaltung freuen.
Markus Benesch bei seinem Vortrag, dem an die dreißig interessierte Besucher folgten.
Markus Benesch